Lisa Baumgarten
Critical design mediation – Kritische Designvermittlung
⤻ Design ⤻ Research/Writing ⤻ Education/Workshops ⤻ Curation



Design Frictions
Diskriminierungskritisch denken und gestalten
Workshopreihe, inittiert von Lisa Baumgarten, gehosted von DiesdasDesign entsteht nie im Vakuum. Jede gestalterische Entscheidung trägt soziale, kulturelle und politische Dimensionen in sich und kann bestehende Machtverhältnisse reproduzieren oder herausfordern. Die Workshopreihe Design Frictions widmet sich der zentralen Frage, wie Design diskriminierungssensibel gestaltet, gelehrt und vermittelt werden kann.
Die Workshops bieten Designer*innen einen Raum, um sich kritisch mit ihrer Praxis auseinanderzusetzen. Teilnehmende werden dabei unterstützt, Zugang zu diskriminierungskritischen und gesellschaftspolitischen Themen zu finden und sich mit relevanten Diskursen zu beschäftigen. Ein wesentlicher Fokus liegt darauf, die eigene gestalterische Arbeit in ihrem gesellschaftlichen und kulturellen Kontext zu verorten und diskriminierungssensible Arbeitsweisen zu entwickeln.
Dabei verfolgt Design Frictions bewusst keinen dogmatischen Ansatz. Statt der einen »richtigen« Methode werden verschiedene Strategien und Herangehensweisen für kritische Designvermittlung vorgestellt und diskutiert – sei es in der professionalisierten Praxis, im Bildungsbereich oder in der Designforschung.
Die Workshopreihe bringt dafür Expert*innen mit diversen fachlichen Schwerpunkten zusammen, die alle einen diskriminierungssensiblen Anspruch verfolgen. Das Ziel der Workshops liegt in der gemeinsamen Entwicklung praxistauglicher Strategien, die in verschiedenen Designkontexten angewendet werden können.
In den Workshops geht es um Fragen wie:
- Wie ist die Entstehungsgeschichte von Design mit verschiedenen Machtstrukturen verwoben?
- Wie werden Stereotype im Design reproduziert?
- Welche Projekte setzen sich bereits damit auseinander und welche Lösungsansätze bieten sie?
- Wie funktioniert eine diskriminierungssensible Zusammenarbeit im Design?
Jeder Workshop kombiniert fachlichen Input mit praktischen Übungen. Im Mittelpunkt steht der Austausch zwischen den Teilnehmenden – dem Netzwerke knüpfen, Expertise teilen und in einem offenen, respektvollen Rahmen Fragen stellen und Herausforderungen reflektieren.
Vorerfahrung:
keine
Zeitinvest:
5 Stunden (inkl. Pause)
Zielgruppe:
Die Workshops richten sich je nach Schwerpunkt an alle, die beruflich mit Design arbeiten – sei es als Gestalter*innen, Konzepter*innen, Texter*innen oder Strateg*innen in Bereichen wie Grafik, Digital, Ausstellung oder Produktgestaltung etc.
Was du mitnimmst:
- Überblick relevanter diskriminierungskritische Diskurse und Theorien, wie bspw. Intersectional Theory, Social Justice Theory, …
- Positionierung der eigenen Praxis
- Verständnis für Diskriminierungsformen und ihre Funktionsweisen
- konkrete Handlungsoptionen im Umgang mit Diskriminierung
- inspirierende und anwendbare Praxisbeispiele
- Empowermentstrategien
- Stichhaltige Argumente für sozial gerechte und diskriminierungskritische Designpraxen
- weiterführende Ressourcen
- Austausch und Vernetzung mit Gleichgesinnten
Referent*innen – Wer leitet die Workshops?
Die Workshops werden von Lisa Baumgarten und wechselnden Co-Facilitator*innen angeleitet. Die inhaltlichen Schwerpunkte setzen die jeweiligen Konstellationen und werden vorab angekündigt.
Lisa Baumgarten (sie/ihr) ist kritische Designvermittlerin, Gestalterin, Forscherin, Lehrende/Lernende und zertifizierte Social Justice & Diversity Trainerin. Sie ist Gründerin der partizipativen Plattform Teaching Design und bietet seit 2014 Bildungsformate in internationalen Kontexten an. Ihre Vermittlungsformate legen dabei einen Schwerpunkt auf intersektional-feministische Ansätze. Neben ihrer Praxis als freischaffende Gestalterin forscht und publiziert sie zur Designausbildung und Designvermittlung als kritische Praxis.
Wo?
Die Workshops werden gehostet von Diesdas, Oranienstraße 6, 10997 Berlin
Analog, vor Ort, mit Expert*innen
Sprache
Deutsch oder Englisch – wird jeweils angekündigt.
Positionierung der Veranstaltenden
Die Veranstalter*innen können Personen ausschließen, die durch rassistische, antisemitische, trans*feindliche, sexistische oder anderweitig diskriminierende Äußerungen aufgefallen sind, rechtsextremen oder rechtspopulistischen Parteien bzw. Organisationen angehören oder der extremistischen Szene zuzurechnen sind, sowie Personen, die nationalistische oder menschenverachtende Ideologien vertreten oder entsprechend agiert haben.
︎︎︎Programm-Updates und Ameldung hier
8.11.2025
Intro: Design & Diskriminierung
mit Anja Neidhardt Mokoena
Was ist Diskriminierung? Wie und wo zeigt sie sich in der Designpraxis? Und wie können wir in der Designpraxis diskriminierungssensibel arbeiten? Um diesen komplexen Fragestellungen auf den Grund zu gehen schauen wir uns zunächst gemeinsam an, was Diskriminierung ist und welche Analysewerkzeuge uns zur Verfügung stehen um sie zu benennen und zu reflektieren. Durch angeleitete Übungen analysiert ihr, wie Diskriminierung im Design sichtbar wird und welche Rolle eure individuelle Positionerung für eure Berufspraxis spielt. Gemeinsam erarbeiten wir Handlungsfelder in der Berufspraxis und geben Raum für häufig auftretenden Unsicherheiten.
29.11.2025
Sexismus im Design
mit Lisa-Marie Fechteler
Dieser Workshop untersucht, wie Sexismus im Design wirkt und reproduziert wird. Wir ergründen gemeinsam: Was ist Sexismus und wie funktioniert er? Wie verschränkt er sich mit anderen Diskriminierungsformen (Intersektionalität)? Welche Formen nimmt Sexismus in unter anderem Designprozessen, -produkten, -seminaren an? Und welche konkreten Handlungsansätze ermöglichen eine antisexistische Designpraxis? Der Workshop kombiniert fachlichen Input mit der Analyse von Praxisbeispielen, um Wirkmechanismen zu verstehen und Handlungsspielräume zu erarbeiten. Nach jeder Übung reflektieren wir gemeinsam und diskutieren unsere Erkenntnisse. Ein zentraler Bestandteil ist der Austausch zwischen den Teilnehmenden – zum Vernetzen, Erfahrungen teilen und voneinander lernen.
Wichtiger Hinweis:
Der Workshop fokussiert nicht auf Sexismus am Arbeitsplatz, sondern darauf, wie sich sexistische Strukturen in Designtheorie und -praxis niederschlagen und welche gestalterische Herangehensweisen möglich sind.
31.1.2026
Klassismus und Design
mit CharlotteAhrens
Wer bestimmt, was ›guter‹ Geschmack ist? Wann wird Design zum Statussymbol und wann zur Handwerkskunst? Klassismus – verschränkt mit anderen Diskriminierungsformen wie Sexismus und Rassismus – prägt unsere Vorstellungen davon, was als Design gilt und wer designt. In diesem Workshop schaust Du dir an, was Klassismus bedeutet und wie er im und durch Design reproduziert wird. Anhand konkreter Beispiele arbeitest Du heraus, wie sich Klassismen in der Designpraxis zeigen – von der Unterscheidung zwischen ›zeitlosem ikonischem Design‹ und ›kitsch‹ bis zur Frage, wer überhaupt als Designer*in gilt. Gemeinsam erarbeiten wir, wie Du klassismussensibel arbeiten kannst und geben Raum für offene Fragen.